Freitag, 5. März 2010

Um uns herum....

Inder um uns herum


Schade, wir können kein Hindi. Allerdings haben wir auch keine Ahnung, ob das viel nützen würde. In Indien werden über 1600 Sprachen gesprochem.

So, wie Englisch kaum jemand auf dem Land spricht, denken wir ähnliches zu Hindi, allerdings ohne jeden Beleg.


Egal, die Inder kommen trotzdem und sind an uns und Bus sehr interessiert. Dabei ist es von untergeordneter Bedeutung, wo wir anhalten....

sie finden uns immer. Meist reden sie nicht, sondern gucken, oder besser glotzen. Ausdauernd! Da bieten sich folgende Strategien an:


  1. Wir suchen abends einen Schlafplatz. Da es recht früh dunkel wird- nämlich zwischen 18.00h und 19.00h - halten wir meist erst im Finstern. Das birgt Risiken, die Zahl der Besucher können wir regelmässig nicht absehen. Auch die Zeit des Besuchsbeginns nicht. Auf dem Land gibt es kaum Strom, das Leben richtet sich daher stärker nach dem Sonnenlauf als bei uns. Das hat zur Folge, dass Interessenten im Morgengrauen auf uns aufmerksam werden und dann nachgucken, was wir denn komisches sind. Ab ca. 06.00h ist dann um den Bus herum Geschnatter und Gegacker zu vernehmen. Auf die Idee, dass wir noch schlafen wollen, kommt hier keiner....es ist doch hell!
  2. Wir suchen früher, also im Hellen noch sichtbar als Fremde. Dann beginnt die Besuchszeit abends, morgens geht es aber nach gleichem Muster weiter. Es gibt ja viele, sehr viele Inder und es spricht sich schnell herum, dass wir da sind. Auch da, wo es keinen Strom gibt, sind Mobiltelefone flächendeckend verbreitet. Wenn der Besuch dann mal vor der Tür steht, können wir zuziehen. Der Bus hat für alle Fenster Verdunkelungsmöglichkeiten. Das ist zwar nicht völlig dicht, gibt aber schon ein etwas abgeschirmtes Gefühl. Dann klopfen die Gäste schon mal oder hauen an die Scheiben. Es wird auch gerne an der Klappe über der Stromzufuhr gefummelt. Blödes Geräusch, wenn man drinne sitzt....ob sie das wohl aushält? Wenn wir im Auto sind und alles zugezogen ist, erstaunt uns immer wieder die Geduld der Inder. Sie gehen nämlich auch dann nicht wieder, wenn just gar nichts passiert. Oft nehmen sie die Hockstellung ein, die wir seit der Türkei beobachten, darin halten sie es Stunden lang aus.
  3. Wir können aber auch alles auflassen, ja sogar die Schiebetür aufmachen. Dann knubbeln sich die Besucher heftig um die Tür und spähen ins Innere. Reden ist meist nicht, siehe oben, wir können kein Hindi/Ortssprache, Inder selten Englisch. Informationen werden trotzdem ausgetauscht. Bis Varanasi fragten alle: Woher kommt ihr? Das kann auf Englisch wie folgt klingen:
    1. What is your country? (Was ist dein Land?)
    2. Which country? (Welches Land?)
    3. Your country ? (Dein Land?)
    4. I come from? (Ich komme aus?)
    5. My country is? (Mein Land ist?)


    Herzallerliebste Spuren von Schulenglisch. Am Anfang haben wir das indische Englisch fast gar nicht verstanden, da gewöhnt man sich aber dran. Wir wissen ja nach mehreren Monaten auch, was die Inder wissen wollen. Manchmal fragen sie noch nach unserem „good name“, also unserem guten Namen. In Indien hat nämlich jeder einen guten Namen, auch ohne Kreditkarte.

In Varanasi haben wir uns zwei einfache Nummernschilder machen lassen, die deutschen Stempel sind hier eh unwichtig. Der Zusatz „Germany“ beantwortet jetzt aber schon mal vorab die wichtigste Frage.


Nun aber nach Nepal...ob da alles anders ist?




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